In der Modulübersicht von Joomla! (Erweiterungen/Module) finden Sie vier Module von SEBLOD, die Sie verwenden können. Die Module bieten teilweise sehr interessante Aspekte.
Bis auf die Breadcrumbs sind bei allen anderen Modulen die Einstellungen identisch. Auf die Joomla!-spezifischen gehe ich hier nicht näher ein, die Overrides (Live/ Variation) sind bereits im Kapitel 8 »Alle Felder« besprochen worden.
Neu ist der Tab URL Assignment. Sie können die URL prüfen und das Modul bei bestimmten Variablen verstecken bzw. anzeigen. Beispielsweise können Sie auf die gewählte Sprache prüfen, das funktioniert übrigens auch bei eingeschaltetem SEO. Geben Sie beispielsweise bei URL Assignment (Hide) lang=de ein. Wenn jemand die englische Sprache eingeschaltet hat, dann wird das Modul nicht angezeigt. Das Gleiche bei URL Assignment (Show) angegeben, und es wird angezeigt.
Eine praktischer Anwendungsfall kann sein, dass Sie eine internationale Website mit Autoren aus verschiedenen Ländern betreiben. Vielleicht haben Sie ein Eingabeformular, das in bestimmten Sprachen angezeigt werden soll, obwohl das Modul selber der Sprache nicht zugeordnet ist.
Oder das Modul soll nicht angezeigt werden, wenn der User einen bestimmten Beitrag angeklickt hat. Dann prüfen Sie die ItemID. Oder Sie möchten bestimmte
Kategorien ausschließen, was die catid wäre. Das ist auch dann interessant, wenn vielleicht kein bestimmter Menüverweis zugrunde liegt, weil Sie auf Weiterlesen geklickt haben, oder Sie haben zwei unterschiedliche Bedingungen, wie die BeitragsID und die Kategorie-ID, was nicht unbedingt immer mit der direkten Menüzuteilung funktioniert. Sie haben mit diesem URL Assignment zusätzliche Möglichkeiten, ein Modul unter bestimmten Voraussetzungen anzuzeigen oder zu verstecken.
Da Sie Module nicht nur in den dafür vorgesehenen Modulpositionen des Templates, sondern auch unter/in/über einem Beitrag mit loadposition[1] anzeigen lassen können, erhalten Sie weitere spannende Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Beispiel dazu finden Sie im Kapitel 17 »Beziehungslisten«.
19.1 Modul: From – SEBLOD
Mit diesem Modultyp erhalten Sie das Seitenformular zum ausgewählten Inhaltstyp.
Somit können Sie statt eines Menüverweises zur Eingabe neuer Inhalte das Modul anzeigen. Zusammen mit dem URL Assignment ergeben sich da vielleicht ein paar interessante Möglichkeiten …
Bei mir klappten leider Pull-down-Felder wohl auf, aber gleich wieder zu, wenn ich die Maus in den Auswahlbereich bewegen wollte, bevor ich dort etwas auswählen konnte. Wenn Sie die linke Maustaste festhalten, können Sie diesem Effekt entgegensteuern. Eventuell sollten Sie einen freien Text mit diesem Hinweis für Ihre Autoren in das Formular eintragen, sollten Sie den gleichen Effekt bei sich auch beobachten.
19.2 Modul: List – SEBLOD
Mit diesem Modul zeigen Sie eine zuvor angelegte Liste an, die Sie im Suchtyp (Liste) auswählen. Wenn Sie einen Beschreibungstext für Ihre Liste eingegeben haben, haben Sie die Möglichkeit, diese Beschreibung im Modul explizit auszugeben oder die globale Einstellung zu wählen. Wenn der Beschreibungstext ausgegeben werden soll, wählen Sie, ob er über oder unter den Feldern angezeigt werden soll.
Interessant ist der »More« Link, mit dem Sie zu einem vorhandenen Menüverweis einen Link setzen können. Dieser wird am Ende der Liste angezeigt.
Bild 19.1: "More" Link am Ende der Liste.
Zu dem »More« Link können Sie eine CSS-Klasse angeben, um den Verweis individuell zu formatieren. Mit »More« Link Variables können Sie an die URL eine oder mehrere Variablen hängen. Beispielsweise können Sie so die Sprache wechseln, wenn Sie lang=en eintragen. Ist die bisherige Sprachauswahl Deutsch, wird automatisch zu Englisch gewechselt. Sie können aber auch IDs oder andere Variablen, auch mehrere, mitgeben. Wollen Sie mehrere Variablen an die URL hängen, müssen Sie ab der zweiten am Anfang ein kaufmännisches Und (&) schreiben. Beispielsweise:
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001 |
lang=en |
002 |
&catid=12 |
003 |
&itemid=5 |
Ob Sie in jede Zeile eine Variablendeklaration oder alles in eine Zeile schreiben, ist hingegen egal.
In Zählen geben Sie an, wie viele Datensätze in der Liste ausgegeben werden.
Die Standardsortierung ist, so denke ich, klar. Die endgültige Sortierung erscheint mir persönlich überflüssig, da tatsächlich nur eine Sortierung angezeigt wird. Wenn Sie in der endgültigen Sortierung Shuffle einstellen, werden die ausgewählten Listeneinträge jeweils in unterschiedlicher Reihenfolge dargestellt.
Damit hebeln Sie eine Einstellung bei Sortierung aus. Wählen Sie Random aus, werden die Listeneinträge stets so angezeigt, wie Sie sie in Sortierung eingestellt haben, es werden aber zufällig angezeigte Listeneinträge angezeigt. Sehen können Sie das nur, wenn Sie in Zähler eine kleinere Zahl als tatsächlich vorhandene Listeneinträge einstellen.
19.3 Modul: Search – SEBLOD
Sie können mit diesem Modul eine Suche anzeigen, die Sie angelegt haben. Wählen Sie in Suchtyp (Liste) eine Ihrer angelegten Suchen aus. Im Menüelementziel müssen Sie einen Menüverweis auswählen, mit dem Sie eine Suche oder Liste darstellen können, die das Suchergebnis nutzt.
19.4 Modul: Breadcrumbs – SEBLOD
Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei um das Joomla!-eigene Modul für die Breadcrumbs[2]. Sie können hier noch eine CSS-Klasse angeben und haben ein paar Möglichkeiten zur Pfadgestaltung. Je nachdem, wie Sie Ihre eigenen Formulare und Listen verschachteln, kann es mit den hauseigenen Breadcrumbs eventuell nicht befriedigend enden. Das SEBLOD-Modul bietet etwas mehr Möglichkeiten.
Bild 19.2: Die verschiedenen Pfad-Einstellungen mit aktivierter »Startseite«.
Die Pfad-Einstellungen:
- Standard (identisch mit Joomla!) – Gibt Ihnen den Pfad wie gewohnt aus.
- Standard Legacy – Gibt Ihnen eine verkürzte Darstellung des Pfades wieder. Eventuelle Pfade zwischen der Startseite und der aktuellen Seite werden weggelassen.
- Menü (basierend auf Itemid) – Zeigt Kategorien nicht an. In der Abbildung ist Ich bin hier! ein Beitrag, bei Apfelkuchen handelt es sich um eine Kategorie. Der Beitrag wird im Pfad angezeigt, die Kategorie nicht.
19.4.1 Ein Easteregg?
In meiner Übersetzung für das Modul taucht der Begriff »Paniermehl« auf. Ob es sich da wohl um ein Easteregg[3] handelt?
Bild 19.3: Das Paniermehl-Modul
19.5 Module ändern
Die bestehenden Joomla!-Module können Sie nicht ändern. Sie können aber neue Listen und Formulare anlegen, die bestehende Aufgaben übernehmen, und sie nach Ihrem Gusto anlegen. Möchten Sie die neuesten Beiträge mit einem kleinen Bild und der Anzeige der zugehörigen Kategorie darstellen? Dann »bauen« Sie sich eine entsprechende Liste in SEBLOD und zeigen diese mit dem SEBLOD-Modul für Listen an. Da Sie statt der Joomla!-Beitragsmasken die von SEBLOD für neue Beiträge nutzen können, haben Sie relativ bequem die Möglichkeit, Module, die zur Anzeige von Beiträgen dienen, nach Ihren Vorstellungen zu ändern. Sie müssen lediglich den Umweg über die Listen und die SEBLOD-Vorgaben nehmen.
So können Sie nahezu jedes Joomla!-Modul neu erfinden und Ihrer Website ein unverwechselbares Aussehen geben.
[1] Im Beitrag in der WYSIWYG-Ansicht diesen Code eingeben: Danach ein Modul an dieser Stelle positionieren (mein_positionsname).
[2] Zu Deutsch »Brotkrumen«. Wie einst bei Hänsel und Gretel werden Brotkrumen ausgelegt, um den Weg zurück zu finden, also den Pfad vom aktuellen Inhalt zur Startseite.
[3] Als »Easteregg« werden versteckte und undokumentierte Besonderheiten in Softwareprogrammen oder Spielen bezeichnet. Meist handelt es sich dabei um witzige Merkmale oder Geheimlevels.